bunte Farben an der Mauer

Bist du von „Güte und Freundlichkeit“ geprägt?

Jürgen Ferrary
26. Januar 2025

Es gibt eine Reihe von Situationen, in denen wir nicht so reagieren, wie wir sollten oder wie wir es wollten. So gerne sprechen wir davon, dass jemandem eine „Laus über die Leber gelaufen“ ist und meinen damit, er oder sie reagiert ärgerlich und gereizt. Es braucht manchmal nur einen kleinen Reiz, um unser inneres Fass zum Überlaufen zu bringen.

Und dann schauen wir zurück und sehen, dass wir mit dem Vulkanausbruch unseres Herzens ziemlichen Schaden angerichtet haben. Umgekehrt kenne ich Menschen, die in absolut ähnlichen Situationen ruhig geblieben sind und so die gerade von uns produzierte Katastrophe abgewendet haben.

Andere schaffen es, gelassen zu bleiben, während wir explodieren. Genau solch eine Gelassenheit meint Paulus, wenn er schreibt: „Alle Menschen sollen eure Güte und Freundlichkeit erfahren. Der Herr kommt bald!“ (Philipper 4,5 HfA). Das griechische Wort, das mit „Güte und Freundlichkeit“ übersetzt wird, beschreibt ein reifes und erfahrenes Temperament. Es beschreibt eine Haltung, die der Situation angemessen, besonnen und gemäßigt ist. Eine gütige Reaktion ist von Beständigkeit, Ausgeglichenheit und Fairness geprägt.

Stress und Ärger gehören zu dieser Welt dazu, wie der Sonnenaufgang, die Wellen am Meer oder der Schnee auf dem Matterhorn. Schon Jesus hat uns davor gewarnt, dass wir in dieser Welt „Bedrängnisse“ erleben (Johannes 16,33). Wenn wir ihnen also nicht ausweichen können, dann sollten wir lernen, angemessen (reif und erfahren) auf sie zu reagieren.

Und auch hier hat Jesus eine Antwort: Er selbst ist die Antwort. Jesus hat versprochen, immer bei uns zu sein. Wahrscheinlich kennst du das, was man gerne den „Missionsbefehl“ von Jesus nennt: „Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe“ (Matthäus 28,19-20 HfA).

Der Vers geht aber mit einem entscheidenden Satz weiter: „Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!“ (Vers 20b). Jesus ist niemand, der aus der Ferne zuschaut, was wir so alles tun. Er ist der „Immanuel“, was bedeutet: „Gott (ist) mit uns“. Er wurde Fleisch. Er wurde zur Sünde. Er besiegte das Grab. Und er ist immer noch bei dir.

Wie wir mit Stresssituationen umgehen, zeigt letztendlich das Level unseres Vertrauens. Wenn ich wirklich glaube, dass der auferstandene Jesus immer bei mir ist, dann wird mir das helfen, Kontrolle abzugeben und damit bestimmte Emotionen erst gar nicht zuzulassen. Und das schenkt mir innere Ruhe und inneren Frieden.

Stell dir vor, es gibt Stress in deinem Beruf. Die Anwesenheit deines Chefs im Raum wird ein explosives Verhalten deinerseits sicherlich sehr einschränken. Wenn du aber weißt, dass du absolut nichts zu befürchten hast, weil dein Chef für dich einsteht, wird dir das Ruhe schenken. Und Jesus ist mehr als ein weltlicher Chef, auch wenn das Bild vielleicht helfen mag zu verstehen.

Diese Ruhe wird es dir ermöglichen, zu sehen, wie Gott in deiner Situation wirkt – und andere werden bemerken, dass etwas an dir anders ist. Die Frage, die wir uns stellen sollten, lautet also: Was ist der Grund dafür, dass ich mich in bestimmten Situationen so reizen lasse? Welche Wurzel hat sich da tief in mein Herz gebohrt, dass ich Jesus nicht vertrauen kann?

Und wie kann ich diese Wurzel loswerden, damit ich auch jemand werde, der eher von „Güte und Freundlichkeit“ geprägt ist? Und als Letztes: Wie kann das Wissen, dass Gott in deinen Lebensumständen immer gegenwärtig ist, dir helfen, ein Gefühl ansteckender Gelassenheit zu bewahren?

Sei gesegnet!

„Freundlichkeit ist eine Sprache, die der Taube hören und der Blinde sehen kann“ (Mark Twain).

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